Wir sind in Burgtiefe angekommen. Schluss mit segeln für dieses Jahr.

Gestern die Trave bis Lübeck hoch gefahren (Motor, da Wind gegenan), heute wieder runter (Segel, Wind mehr oder weniger platt von hinten, Mal wieder). Bei Travemünde geht es auf der Trave recht quirlig zu, Fähren, Ausflugsschiffe und gefühlt eine Million Freizeitboote wild durcheinander. Direkt hinter Travemünde wird es dann aber beschaulich und nichts deutet mehr auf dem Trubel hin. Dieser Teil der Untertrave ist sehr idyllisch mit Wiesen, Wäldern, Hügeln und kleinen "Hobbithäusern".

Wenn man auf Lübeck zukommt endet dann allerdings das Idyll und man fährt an ehemaligen und aktiven Hafenanlagen vorbei. 

Wenn man dann Mal an den Hafenanlagen vorbei ist und noch eine nervige Klappbrücke, die nur 4 Mal am Tag aufmacht, passiert hat, ist alles wieder schnuckelig. Lübeck hat viele Sehenswürdigkeiten und eine sehr schöne Altstadt. Z.B. das Holstentor kennt man ja noch aus DM-Zeiten.

Unser Hafen war an einem edelsanierten ehemaligen Lagerhaus, dass nun ein schickes Restaurant und Büros beinhaltet. 

Warnemünde: mostly harmless

Boltenhagen: mostly harmless

3 Tage Station in Lauterbach auf Rügen gemacht. Von hier aus mir dem rasenden Roland, der Pressnitztalbahn und zu Fuß alle möglichen Seebäder und Nichtseebäder (Binz, Prora, Baabe, Sellin, Göhren, Bergen) besucht.

Morgen geht's dann aber weiter nach Barhöft. Das ist der Absprunghafen um Rügen wieder zu verlassen.

Wir sind jetzt auf Rügen. Auch hier gibt es Kreidefelsen, die wir allerdings nur von der Ferne gesehen haben beim Vorbeisegeln. Zu weit weg zum fotografieren, drum hab ich sie mal eben von Herrn Friedrich malen lassen. Gestern sind wir nach dem langen Schlag von Bornholm abends in Sassnitz angekommen und haben nur kurz herumgeschaut. Heute wegen des guten Windes gleich weiter nach Lauterbach. Hier ist die Endstation vom "rasenden Roland". Die Haltestelle liegt direkt neben unserem Hafen, so dass ich mich schonmal kurz als Trainspotter betätigen konnte. Näheres werden wir morgen erkundigen, da das Wetter wahrscheinlich nicht zum Segeln taugt.

Sieht so aus, als ob morgen mittelfristig das einzige Zeitfenster ist für den langen Schlag nach Rügen. Also verlassen wir morgen Bornholm wieder. Immerhin haben wir 3 Häfen auf Bornholm angelaufen und etliche schöne Spaziergänge gemacht. Hier noch ein paar Fotos von Bornholm. Hauptsächlich mit Felsen, die hatten es uns besonders angetan. Manche haben sogar Namen. 

Räuberburg: 

Prinzessinnenhafen:

Und noch ein paar namenlose:

Das Wetter war uns zu ruppig zum Segeln und hier ist es sehr schön. Also bleiben wir noch einen Tag. Haben aber Mal umgeparkt. Hier hinten ist es viel ruhiger als vorne direkt an der Einfahrt, so dass wir hoffentlich heute Nacht nicht wieder so verschaukelt werden. Und die Aussicht ist auch besser. 

Bornolms Natur ist extrem abwechslungsreich. Es gibt schöne Wälder, grüne Wiesen und vor allem viele Felsen. 

Mit idealem Wind nach Gudhhem gesegelt. So macht Segeln Spaß! Gudhjem ist ein kleiner malerischer Ort, der an den Hang dran gebaut wurde. Spannender kleiner Hafen. Hier bleiben wir jetzt erstmal einen Tag.

Heute war Flaute. Wir sind mit dem Motor ein paar Meilen bis nach Hasle gefahren. Früher hat man hier Kohle abgebaut. Den überschüssigen Lehm und Schlamm hat man einfach knapp 2km von hier an die Küste gekippt. Entstanden ist eine surreal wirkende Landschaft, die irgendwie an Mondkrater erinnert. 

Nachdem wir kurz in Ystad und Simrisham, zwei schwedischen Städtchen Station gemacht haben sind wir jetzt auf Bornholm angekommen. Als ersten Hafen auf Bornholm haben wir uns heute Rønne ausgesucht. Rønne ist der Hauptort von Bornholm und eine typisch dänische Kleinstadt.

Wir haben vorhin schon einmal einen kurzen Rundgang durch die Fußgängerzone gemacht.

Von hier fahren auch die Fähren von Ystad. Die Highspeed Fähren brauchen für die Überfahrt 1:20h. Für uns waren es zwei Tagestörns. Aber wir hatten bestimmt mehr Spaß. 

Ein kleiner schöner Strand direkt neben dem Yachthafen.

Der Falsterbo-Kanal ist ein knapp 2km langer Kanal, der als Abkürzung von der Ostsee in den Öresund dient. Wir haben ihn nur als ersten Zwischenstopp in Schweden benutzt, da am nördlichen Ende ein angenehmer Yachthafen liegt, und sind heute wieder zur selben Richtung raus wie gestern rein. Bevor man zum Yachthafen kommt muss man allerdings durch eine nette kleine Klappbrücke, die seit neuestem nur noch alles 2h zur geraden vollen Stunde aufklappt. Wir haben kalkuliert, die Brückenöffnung um 16.00 zu nehmen. Dank richtig guten Windes waren wir dann in Rekordzeit kurz nach 2 am Kanal, hatten also knapp 2h zum abbummeln. Zum Glück gibt's vor der Brücke Anleger und es war herrlicher Sonnenschein, so dass wir einfach noch ein bisschen an Deck die Sonne genießen konnten.

Man hat mir gesagt, dass man für einen Blog Selfies machen muss...

Und heute dran vorbei gesegelt. In Natura sieht es noch viel beeindruckender aus. 

Nachdem wir schon oft an den beeindruckenden Kreidefelsen von Møn vorbei gesegelt sind, haben wir es heute endlich Mal geschafft sie aus der Nähe zu besichtigen. 

Zum Strand führte uns Dänemarks zweit längste Treppe mit über 450 Stufen (Dänemarks längste Treppe mit noch ein paar Stufen mehr haben wir dann später noch kennengelernt, als wir wieder zurück nach oben gestiegen sind).

Als wir dann unten waren wurden wir mit einem traumhaften Stand und spektakulären Blicken auf die Kreidefelsen belohnt. 

Es gab auch ein Center, wo man für viel Eintritt das alles als 3D-Film und als VR erleben konnte. Auch eine Übertragung vom schönsten Aussichtspunkt per Webcam hätte man dort verfolgen können. Wir haben aber trotzdem die Natur bevorzugt und das "Geocenter" ignoriert.

Der komische Schlot auf der Fähre ist kein Schlot sondern ein sogenannter Flettner-Rotor. Eine moderne Alternative zum Segel. Die Fähre kann damit bei günstigem Wind den Spritverbrauch deutlich reduzieren. 

Zwei Tage fast die ganze Zeit Wind platt von hinten. Aber wenigstens schönster Sonnenschein. 

In Heiligenhafen war gerade Hafenfest und darum ziemlich viel Trubel. Die Musik von der Hauptbühne konnten wir am Deck ziemlich gut hören. Zum Glück kam nicht der übliche Schlager- oder Discokram sondern eine AC/DC-Tribute Show, was Mal eine willkommene Abwechslung zu der Beschallung, die wir aus Flensburg gewohnt sind war.

(Foto nicht von mir)

Nachdem die Taucherin unseren Popeller vom Bewuchs befreit hat, sind wir endlich los und bei wechselhaften Wetter nach Maasholm gesegelt. Ein kleiner Fischerort an der Schlei.

Gesten wollten wir los segeln, haben aber festgestellt das wir unter Maschine kaum voran kamen wegen Bewuchs an unserem Propeller. Also erstmal eine Taucherin organisiert, die das in Ordnung bringen soll. Kann leider erst morgen früh. Also bleiben wir heute noch in Flensburg.

Heute Ausflug per Zug zur Schlei. Die Bahnlinie von Flensburg nach Kiel ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Man fährt langsam mitten durch die Landschaft. Neuerdings in modernen Akku-Triebwagen. Leider ist die Klappbrücke bei Lindaunis immer noch kaputt. Man fährt mit dem Zug auf der einen Seite an die Brücke ran, muss dann aussteigen und zu Fuß über die Brücke um auf der anderen Seite in den wartenden anderen Zug einzusteigen. Bei einem Ausflug ganz nett, zumal man von der Brücke einen schönen Blick auf die Schlei hat, die Pendler finden es aber sicher eher nervig.